In uns und auf uns und um uns herum tummeln sich winzige Lebewesen. Die meisten von ihnen stören uns nicht oder sind sogar nützlich. Andere können unsere Gesundheit gefährden. Die halten wir durch Hygiene ab. Darum: Immer schön sauber bleiben!
Nach dem Klo und vor dem Essen – Hände waschen nicht vergessen! Das weiß jeder. Macht aber nicht jeder. Oder nicht immer gründlich genug. Sonst würden die Leute seltener krank werden. Überall, wo wir hinfassen, tummeln sich Krankmacher. Auf Türklinken, Tischen und Tastaturen etwa. Diese Krankheits-Erreger ist so winzig, dass man ihn mit dem bloßen Auge nicht sehen kann. Aber da sind sie trotzdem: Pilze, Viren und Bakterien.
Bakterien sind winzige Lebewesen. Sie kommen überall auf der Erde vor. Sie wohnen auch auf unserer Haut und in unserem Körper. Das ist zunächst nicht schlecht für uns. Im Gegenteil: Manche Bakterien stärken zum Beispiel unsere Abwehrkräfte. Andere helfen uns, Nahrungsmittel in Energie zu verwandeln.
Reisebus für Keime
Jedoch gibt es auch Bakterien-Arten, die uns krank machen können, wenn sie in unseren Körper gelangen. Sie sollten sich deshalb nicht überall in unserer Nähe ausbreiten und vermehren. Doch zum Glück gibt es ja ein einfaches Mittel, um die kleinen Viecher von uns fernzuhalten: Hände waschen. „Vor allem die Hände kommen im Alltag ständig mit Gegenständen und anderen Menschen in Berührung“, erklärt Andrea Rückle von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Dabei werden unter anderem Mikroben über Hände aufgenommen. Die Hände sind wie ein bequemer Reisebus für Keime.“
Eine solche Reise geht in etwa so: Keime gelangen an unsere Finger, weil wir in unsere Hände husten oder niesen. Oder weil wir Lebensmittel wie rohes Fleisch berühren. Dann fassen wir eine Türklinke an oder betätigen einen Knopf. Wir halten uns an einem Griff oder an einem Treppengeländer fest. Und überall, wo wir hinfassen, können die Mikroben landen. „Fasst eine andere Person nun diese Fläche oder den Gegenstand an, gelangen die Erreger auch an ihre Hand“, erklärt die Fachfrau. „Und da wir uns häufig an den Mund, die Nase oder die Augen fassen, können die Keime in den Körper eindringen.
Auf dem Klo
Und ein anderer, unappetitlicher Weg: Jemand vergisst das Händewaschen, nachdem er auf dem Klo war. Anschließend bereiten die schmutzigen Finger in einer Küche Essen zu. So wandern Darmkeime von den ungewaschenen Händen an die Lebensmittel und anschließend in den Bauch anderer Leute. Auf diese Weise tragen wir mögliche Krankmacher durch die Welt. Bis wir uns mit schäumender Seife und klarem Wasser die Hände waschen – und der ganze Schmutz im Abguss verschwindet.
Aus demselben Grund waschen wir auch Kleidung, spülen Geschirr und putzen Oberflächen im Haushalt. Dadurch gelangen weniger unerwünschte Winzlinge in unseren Körper. Deshalb nicht vergessen, wenn du draußen warst, auf dem Klo gewesen bist oder Lebensmittel zubereiten oder essen möchtest: Hände waschen! Mehr als Wasser und Seife braucht es oft nicht, um gesund zu bleiben.
Richtig Hände waschen
Richtig Hände waschen geht so: Erst die Handflächen gegeneinander reiben. Dann die Finger und auch die Handrücken einseifen. Auch den Daumen nicht vergessen! Danach sind die Fingerkuppen dran. Die schubbert man am besten im Handballen der anderen Hand. Schließlich auch noch die Handgelenke waschen.
Wichtig ist, die Hände mit Seife zu waschen. Die muss ordentlich schäumen. Nur so löst sich der ganze Schmutz von der Haut und wird im Seifenschaum eingeschlossen. Und der wird schließlich mit klarem Wasser gründlich abgespült. Richtiges Händewaschen dauert übrigens mindestens 20 Sekunden.
Drei-Sekunden-Regel
Neben dem Händewaschen gibt es noch andere Regeln, sauber und gesund zu bleiben. Eine ist nicht ganz so hilfreich: die Drei-Sekunden-Regel. Die besagt: Liegt ein Lebensmittel nur wenige Sekunden auf dem Boden, dann kann man es noch essen. Doch was ist dran an der Regel? Brauchen Keime länger als drei Sekunden, um vom Boden auf etwas zu essen zu gelangen?
Forscher haben herausgefunden: Die Keime wandern sofort auf die Speisen. Tatsächlich nimmt ihre Anzahl zu, je länger etwas im Dreck liegt. Jedoch kommt es weniger auf die Zahl, sondern eher auf die Art der Keime an.
Text und Bild: Philipp Brandstädter,
zunächst erschienen über dpa Nachrichten für Kinder, Februar 2014
Quellen: