Welche Zutaten müssen in den Kuchen? Wie ist das Fußballspiel gestern Abend ausgegangen? Und wie hieß dieses eine Lied? Ein paar Klicks im Internet geben Antwort – dank Suchmaschinen.
Du musst etwas nachgucken. Etwa für eine Hausaufgabe oder ein Referat. Vielleicht etwas über ein geschichtliches Ereignis oder ein Naturgesetz. Im Schulbuch steht nicht genug darüber. Und nun? Na klar: Ab ins Internet und schnell nachgeschaut. Im Netz steht schließlich so ziemlich alles. Man muss bloß wissen, wo.
Wer Mausklick für Mausklick auf Internet-Seiten surfen will, macht meistens zuerst eine Suchmaschine auf. Die beliebteste Suchmaschine ist Google. Dort kann man einfach ein Stichwort in die Suchleiste tippen und schon kann die Suche losgehen.
In Bruchteilen einer Sekunde zeigt die Suchmaschine dann eine lange Liste mit Internet-Seiten an, die das gesuchte Stichwort enthalten. Das funktioniert so: „Hinter jeder Suchmaschine steckt ein Programm“, erklärt ein Internet-Experte. „Dieses durchstöbert das Netz nach veröffentlichten Internetseiten und ordnet sie.“ Die Suchmaschine prüft alle Seiten nach den angeforderten Suchbegriffen. „Die gefundenen Seiten werden dann in einer bestimmten Reihenfolge aufgelistet“, erklärt der Fachmann weiter. Je besser eine Seite anscheinend zur Anfrage passt, desto weiter oben landet sie in der Liste. Jede Suchmaschine arbeitet dabei nach einer eigenen Formel.
Listen und Rankings
Die Reihenfolge dieser Listen ist für die Betreiber von Internetseiten sehr wichtig. Sie können viel Geld verdienen, wenn möglichst viele Leute ihre Seiten besuchen. Und je weiter oben eine Internet-Seite auf der Liste einer Suchmaschine steht, desto häufiger wird sie angeklickt. Schließlich macht sich kaum jemand die Mühe, die gesamte Liste gefundener Seiten abzuklappern. Die meisten Internetnutzer begnügen sich schon mit den ersten Suchtreffern.
Betreiber von Internetseiten versuchen also, in den Suchmaschinen möglichst weit oben zu landen. Das gelingt ihnen etwa, indem sie viele passende Stichwörter in ihren Seiten einbauen. Auch Seiten, die bei anderen Betreibern erwähnt oder sogar angepriesen werden, werden höher eingestuft. Man kann aber auch die Suchmaschinen dafür bezahlen, dass Internetseiten weiter oben gelistet werden.
Wer im Netz surft, sollte deshalb wissen: Nicht immer sind die ersten Treffer auf Suchmaschinen die am besten passenden. Oftmals erwischt man dort einfach nur Werbung, anstatt das zu erfahren, was man wirklich wissen will. „Man sollte immer überprüfen, wer oder welches Interesse hinter einer Internetseite steckt“, sagt der Experte.
Das herauszufinden ist aber gar nicht so einfach – insbesondere für Kinder. Denn solche Infos sind nicht immer sofort ersichtlich. Sie verbergen sich gern hinter laaangen und schwer verständlichen Texten. Darum gibt es neben Google auch Suchmaschinen, die bei einer Suchanfrage von vornherein Werbung aussortieren. Oder Inhalte, die für Kinder nicht geeignet sind. Solche kindgerechten Suchmaschinen heißen etwa Blinde Kuh, Frag Finn oder auch Qwant. Probier sie einfach mal aus, wenn du wieder etwas im Internet suchst!
Eine 1 mit hundert Nullen
Zurück zu Google. Das Wort kennt so ziemlich jeder. Damit ist eine berühmte Suchmaschine im Internet gemeint. Der Name stammt vom Wort Googol. Das ist eine riesige Zahl: eine 1 mit 100 folgenden Nullen. Diese Zahl soll die Unendlichkeit des Internets beschreiben. Und Google will die Suchmaschine sein, die diese Unendlichkeit am besten durchforstet.
1995 haben zwei Studenten die Suchmaschine an einer Universität im Land USA erfunden. Ihr Ziel: Die riesige Menge an Informationen im Internet ordnen und für jedermann nutzbar zu machen. Diese Idee hatte einen Riesenerfolg. Google entwickelte sich zu einer immer größer werden Firma mit immer mehr Mitarbeitern und immer mehr Diensten.
Heute suchen Internetnutzer mit Google nicht nur nach Internetseiten. Sie schreiben auch Nachrichten mit Googles Email-Dienst, organisieren ihre Termine mit Googles Kalender, sammeln per Google ihre Fotos, telefonieren mit Googles Smartphones – und nutzen Google als Straßenkarte, um sich besser zurechtzufinden. Längst ist die kleine Idee zweier Studenten zu einem der weltweit größten und einflussreichsten Unternehmen im Internet geworden.
Lexikon im Netz
Wenn man im Internet etwas Bestimmtes wissen will, landet man oft auf einem Wiki. Wiki ist hawaiisch und bedeutet so viel wie schnell. Im Internet ist damit eine Art Lexikon gemeint. Dort werden jede Menge Artikel gesammelt und untereinander mit Lesezeichen verknüpft.
Wikis können von Internetnutzern nicht nur gelesen werden. Sie können die Einträge darin auch selbst ändern und umschreiben. Darum sollte man in einem Wiki stets aufpassen, ob die Aussagen darin auch stimmen. Etwa, indem man auf die Quellen schaut, auf denen die Wiki-Texte beruhen.
Um sich einen ersten Überblick über ein Thema zu verschaffen, ist ein Wiki aber ganz hilfreich. Für Kinder gibt es hierzu etwa das Klexikon. Das ist ein Nachschlagewerk, das in etwas so aussieht und funktioniert wie das große Internet-Lexikon Wikipedia. Nur wird im Klexikon genauer überprüft, ob die Inhalte kindgerecht sind.
Text und Foto: Philipp Brandstädter,
zunächst erschienen über dpa Nachrichten für Kinder, Mai 2020
Quellen: