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Zaubertricks im Film

Spezialeffekte im Film machen Erlebnisse auf der Leinwand möglich, die eigentlich unmöglich sind. Dabei spielen mehrere Kniffe unserem Auge einen Streich. Immer mehr Tricks entstehen dabei am Computer.

Ein Saurier und ein riesiger Gorilla kämpfen miteinander. Und das auch noch in einer großen Stadt. Hochhäuser stürzen ein, Autos wirbeln durch die Luft. Überall explodiert irgendetwas. So verrückt und unglaublich kann es manchmal im Kino werden. Natürlich wissen wir dabei: Das ist alles nur ein Film! Trotzdem lassen wir uns gern von den Filmemachern begeistern. Denn sie arbeiten mit vielen tollen Kniffen.

Wenn wir einen Film schauen, werden unsere Augen oft getäuscht. Das funktioniert wie bei einem Zaubertrick: Unsere Aufmerksamkeit wird abgelenkt, damit wir nur sehen, was wir auch sehen sollen. Diese Zaubertricks nennt man auch Spezialeffekte. „Spezialeffekte sind ein wichtiger Teil der Filmindustrie“, erklärt die Fachfrau Bernadette Decristoforo vom Technischen Museum in Wien. „Schon die ersten Filmemacher entwickelten eine ganze Reihe davon, um ihre Geschichten erzählen zu können.“

Kostüm und Kulisse

Zu den Tricks zählen unter anderem Kostüme, Kulissen und verschiedene Kameratechniken. Maskenbildner erschaffen in stundenlanger Arbeit mit Schminke und Kunststoffen gruselige Monster. Wandmalereien verwandeln sich vor der Kamera zu täuschend echten Landschaften. Am Computer erschafft man heute noch viel mehr Dinge für den Film, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.

So zeigen Filmemacher Bilder, die eigentlich unmöglich sind: von Drachen und anderen Ungeheuern etwa, von Superhelden oder Raumschiffen im Weltall. „In erster Linie ermöglichen Spezialeffekte dem Publikum, in Fantasiewelten einzutauchen“, erklärt die Expertin.

Doch die Tricks werden auch für viele andere Aufnahmen im Film genutzt. Manchmal werden etwa Naturgewalten oder Explosionen in Szenen hinzugefügt, wenn diese für die Schauspieler zu gefährlich wären. Dazu bekommen sie mit Farbe schreckliche Verletzungen auf die Haut gepinselt.

Mix aus Tricks

Und oft wird mit den künstlichen Effekten einfach Geld gespart. „Mit geringen Kosten lassen sich Statisten vervielfältigen, um eine ganze Menschenmenge zu erzeugen“, sagt Bernadette Decristoforo. „In einem Studio aufgebaute Räume und am Computer erstellte Elemente sind oft kostengünstiger als echte Kulissen.“

Meist bestehen Spezialeffekte im Film gleich aus einem ganzen Mix verschiedener Tricks. Da werden die Masken und Kostüme mit Computertechnik, Filmschnitt, Licht und Musik vermischt, um die Zuschauer bestmöglich zu täuschen. Und je mehr Zeit und Geld die Filmemacher zur Verfügung haben, desto gewaltiger können die Bilder in einem Film später aussehen. Auf diese Weise trauen wir unseren verwirrten Augen und glauben den Zaubertrick der Filmemacher. Zumindest für die Dauer eines Films.

CGI: Computer Generated Imagery

Immer häufiger entstehen bewegte Bilder am Computer. Dort werden Figuren erschaffen und Filmszenen mit zusätzlichen Spezialeffekten ergänzt. Um eine Figur mit dem Computer zum Leben zu erwecken, braucht sie mehr als nur einen Körper. Sie muss sich richtig bewegen und auch Gefühle zeigen können. „Die Kunst ist es, einem Wesen eine Seele einzuhauchen“, erklärt Bernadette Decristoforo.

Damit das glaubwürdig funktioniert, dienen meist echte Schauspieler als Vorlagen. Sie tragen dann Anzüge mit Punkten drauf. Auch ihre Gesichter werden mit Punkten markiert. An denen kann sich ein Computerprogramm besser orientieren, um Bewegungen, Gesten und Gesichtsausdrücke nachzuahmen.

Grüne Leinwand

Im Kino und Fernsehen kommt es zudem oft vor, dass sich Menschen vor einem Hintergrund bewegen, der gar nicht echt ist. In den Nachrichten steht eine Moderatorin vor einer Landkarte und redet über das Wetter. Und im Film schwebt ein Schauspieler durchs Weltall.

Der Hintergrund wird von einem Computer erstellt. Nur der Mensch davor ist echt. Doch wie kann man das Echte und das Unechte vor der Kamera vermischen? Die Schauspieler oder Moderatoren werden vor einer grünen Leinwand gefilmt. Der Computer entfernt dann die grüne Farbe und erstellt eine Maske mit den Umrissen der Personen davor. So können Menschen in einen anderen Hintergrund eingebettet werden.

Aber warum ist die Leinwand grün? Diese Farbe wurde gewählt, weil sie am menschlichen Körper normalerweise nicht vorkommen. Sie hebt sich gut von der Hautfarbe ab. Wenn die Person allerdings etwas Grünes trägt, dann würde auch dieser Gegenstand oder dieses Stück Kleidung vom Computer entfernt.

Text und Bild: Philipp Brandstädter,
zunächst erschienen über dpa Nachrichten für Kinder, Juli 2020

Quellen:

CGI

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Greenscreen

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