Muskelkater

Miau. Warum haben wir Muskelkater?

Schon allein das Aufstehen fällt schwer. Die Muskeln tun weh. Sie ziehen und ziepen und fühlen sich müde und kraftlos an. Was ist denn da los?! Gestatten: Das ist ein Muskelkater! Den kennt so ziemlich jeder. Aber woher kommt der überhaupt?

„Ein Muskelkater sind harmlose Schmerzen in Muskeln, die wir zu sehr beansprucht haben“, erklärt der Sportmediziner Heinz Kleinöder von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Oft passiert das nach einer Wanderung oder nach einer Partie Fußball oder Federball. Immer wenn ein Muskel oder ganze Muskelgruppen nicht richtig auf eine körperliche Arbeit vorbereitet waren. „Der Muskel hat dann etwas zu viel und zu ungewohnte Arbeit geleistet“, sagt der Fachmann. „Er ist müde geworden, musste aber noch weiter arbeiten.“

Diese Überbelastung macht sich dann meist auf die gleiche Art und Weise bemerkbar: Der betroffene Muskel wird schlapp, schmerzt und fühlt sich irgendwie weniger beweglich an. Und: Der Muskelkater zeigt sich nicht sofort. „Die Schmerzen treten erst etwa einen halben oder ganzen Tag später auf“, erklärt Heinz Kleinöder.

Feine Risse im Muskel

Das hat folgenden Grund: Als der Muskel zu sehr arbeiten musste, sind ganz kleine Verletzungen in den Fasern der Muskeln entstanden. „Es haben sich kleine Risse gebildet, in die sich Wasser eingelagert hat“, sagt der Mediziner. Das schmerzt, wenn man den Muskel bewegt. Oder noch doller, wenn man darüberfährt oder auf ihm herumdrückt.

Und ist der Muskelkater jetzt schlimm? Nicht wirklich. Der Schmerz ist ein Warnsignal für uns und unseren Körper. Er sagt: Mach mal Pause. „Der Muskelkater dauert ein paar Tage“, sagt Heinz Kleinöder. „So lange sollte man sich auch schonen.“ Denn ansonsten kann man den Muskel tatsächlich verletzen.

Damit wir gar nicht erst Muskelkater bekommen, sollten wir unsere Muskeln auf die Belastung vorbereiten. Das heißt: Regelmäßig Sport machen. Zunächst nicht so schnell und nicht so viel, dann etwas mehr. Außerdem empfehlen Fachleute, stets ausgeruht Sport zu treiben. Auch viel trinken soll Muskelkater vorbeugen.

Wenn der Muskelkater schon da ist, hilft vor allem Ausruhen. Auch ein heißes Bad, ein bisschen dehnen oder den Muskel leicht massieren kann gut tun. Dann gibt der freche Kater auch bald seine Ruhe.

Deshalb tut Muskelkater weh

Aber warum tut Muskelkater überhaupt weh? Darüber hat die Wissenschaft lange gerätselt. Erst haben Fachleute vermutet, dass die Schmerzen etwas mit einem bestimmten Stoff im Körper zu tun hat: Laktat. Das ist ein Salz. Das sollte sich bei zu viel Sport in den Muskeln ansammeln – und zu Schmerzen führen. Doch da steckt wohl ein anderer Grund dahinter.

Nach vielen Untersuchungen sagen die Forschenden heute: Es sind die Risse in den Fasern des Muskels, wenn man es mit dem Sport übertreibt. Das Gewebe entzündet sich und Wasser tritt ein. Der Muskel schwillt an, was schließlich schmerzt. So eine Einlagerung von Wasser wird auch Ödem genannt.

Was hat der Kater mit dem Kater zu tun?

Übrigens: Wenn man von Entzündung spricht, fällt auch manchmal ein anderer medizinischer Begriff dafür: Katarrh. Vielleicht kommt daher daher auch das Wort Muskelkater, aber das ist nicht so richtig geklärt.

Mit einem Katzer haben die Muskelschmerzen jedenfalls nichts zu tun. Trotzdem können auch Tiere Muskelkater haben. Pferde können zum Beispiel diese Schmerzen bekommen, nachdem sie beim Reitsport zu stark gefordert wurden. Auch Hunde haben den Kater öfters. „Das liegt daran, dass die Muskeln der Tiere ganz ähnlich aufgebaut sind wie beim Menschen“, sagt die Tierärztin Dr. Anna Ehrle.

Wer einen Hund hat, hat das vielleicht auch schon einmal erlebt. Nach einer langen Runde Gassi oder Hundesport ist der Hund nicht so richtig gut drauf. „Die Tiere mögen sich dann nicht gerne bewegen und ihre Muskulatur kann erhärtet erscheinen“, erklärt die Anna Ehrle. Der Grund kann ganz harmlos sein: ein tierischer Muskelkater.

In dem Fall kann man dem Tier so helfen, wie wir uns selbst helfen würden. Die Tierärztin rät: „Vermutet man einen Muskelkater beim Tier, so ist es wichtig, das Tier warm zu halten, mit genug Flüssigkeit zu versorgen und zunächst nur leicht zu bewegen.“

Text und Bild: Philipp Brandstädter,
zunächst erschienen über dpa Nachrichten für Kinder, April 2021

Quellen

Ärzteblatt über Muskelkater

Studie Stretching

Studie Antioxidantien

Erklärung Muskelkater

Muskelkater bei Tieren

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Mit Rubik zauberwürfeln

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