Feuerwehrauto

Unterwegs mit der Feuerwehr

Feuer, Unfälle, Überschwemmungen. Die Feuerwehr ist bei Notfällen aller Art im Einsatz. Und die ist für alle Fälle gut vorbereitet. Denn ihr Feuerwehrauto ist gut ausgerüstet und voll bepackt mit moderner Technik.

Alarm bei der Feuerwache! Die Sirene dröhnt laut durch das Gebäude. Sofort springt eine Gruppe Feuerwehrleute in ihre Schutzkleidung. Dann eilt sie zu den Fahrzeugen. Denn jeder weiß genau: Wenn es brennt oder irgendwo ein Unfall passiert ist, muss e schnell gehen.

Schon auf dem Weg zur Garage wissen die Feuerwehrleute, was sie erwartet. Denn zeitgleich zum Feueralarm hat der Drucker auf der Wache ein Blatt Papier ausgespuckt. Darauf sind wichtige Informationen zu lesen. Ganz oben steht, um welchen Notfall es geht und wo die Feuerwehr hinfahren muss. Weiter unten steht, welches Feuerwehrauto gebraucht wird. In dicken Großbuchstaben ist dort „LHF“ zu lesen. Kurz für: Lösch- und Hilfeleistungs-Fahrzeug.

Immer im Einsatz

Das LHF ist das Feuerwehrauto, das am häufigsten im Einsatz ist. „Wenn es brennt, wenn es einen Autounfall gegeben hat, wenn jemand im Aufzug stecken geblieben ist: Das LHF ist meistens die erste Einheit vor Ort“, erklärt Feuerwehrmann Bernd Bruckmoser. Sechs Personen sitzen bei einem Einsatz in dem Fahrzeug. Oben auf dem Dach des Wagens ist eine große Leiter befestigt. Und außerdem transportiert das Auto jede Menge wichtige Technik zum Einsatzort.

Im Führerhaus sieht das Löschfahrzeug noch ganz gewöhnlich aus. Von dem Funkgerät und den Knöpfen für das Blaulicht einmal abgesehen. Doch der Rückraum des Feuerwehrautos ist voll bepackt mit Rettungs-Werkzeugen. Besonders wichtig im Löschfahrzeug ist die Pumpe. An die kann man einen Schlauch schrauben, um ein Feuer zu löschen. Die Pumpe kann mit ihrer Kraft aber auch Wasser absaugen. Zum Beispiel, wenn ein Keller überschwemmt ist.

Neben der Pumpe befindet sich auch ein großer Stromerzeuger im Wagen. Der liefert die nötige Energie für technische Geräte. Zum Beispiel eine Bohrmaschine, die elektrisch betriebene Zange oder auch die Scheinwerfer. „Wir können nicht damit rechnen, überall an Strom zu kommen“, erklärt Bernd Bruckmoser. „Durch den Stromerzeuger sind wir unabhängig.“ Denn wenn ein Haus brennt, muss zur Sicherheit zuerst der Strom abgestellt werden. Und auf der Straße gibt es ja auch keine Steckdosen.

Jede Menge Ausrüstung

Außerdem beim Löschfahrzeug mit an Bord: ein riesiges Sprungpolster. „Wenn ein Haus brennt, ist manchmal der Fluchtweg durch den dichten Rauch im Treppenhaus versperrt“, erklärt Bernd Bruckmoser. „Dann versuchen wir zuerst, die Leute über Leitern zu retten. Klappt das nicht, müssen sie aus dem Fenster klettern und springen.“ Und zwar hinein ins Polster. Das federt den Sturz aus einigen Metern Höhe ab.

Neben dem Polster sind im Feuerwehrauto mehrere gelbe Metall-Flaschen aufgereiht. Da ist zusammengepresste Luft zum Atmen drin. Die Feuerwehrleute schnallen sich die Flaschen auf den Rücken, wenn sie ein brennendes Gebäude betreten müssen. Denn wegen des giftigen Rauchs ist dort das Atmen unmöglich. Also schließen die Fachleute ihre Atemschutz-Masken an die Sauerstoff-Flaschen an und bekommen durch sie ausreichend frische Luft.

„Und dann haben wir noch ein paar Dinge im Gepäck, die es auch in der Garten-Laube gibt“, sagt der Feuerwehrmann. Schmunzelnd zieht er eine große Schublade aus dem Fahrzeug hervor. Darin liegen mehrere Besen und Spaten. Daneben eine Axt, ein Hammer, eine Brechstange, eine Säge, eine große Feile und so weiter. „Das brauchen wir alles zum Aufräumen“, erklärt Bernd Bruckmoser.

Denn nachdem Menschen in Not gerettet, Brände gelöscht und Straßen wieder befahrbar gemacht werden, ist die Arbeit noch nicht getan. Die Feuerwehr muss für die Sicherheit vor Ort sorgen. Dazu gehört auch, jede Menge Schutt und Müll von der Einsatz-Stelle zu beseitigen. „Und natürlich sind wir auch hierfür bestens ausgerüstet“, so der Fachmann.

Mit allen Wassern

Die Feuerwehr wehrt sich nicht nur gegen Feuer, aber auch! Der Name sagt es ja schon. Damit die Feuerwehrleute einen Brand löschen können, brauchen sie drei Dinge: einen Schlauch, eine starke Pumpe und viel Wasser.

Der Schlauch befindet sich ganz hinten am Löschfahrzeug. Er ist in vielen einzelnen Stücken um eine Rolle gewickelt. Die Stücke können die Feuerwehrleute miteinander verbinden und so in die benötigte Länge bringen. Dann schließen sie den Schlauch an die Pumpe an. Die sorgt dafür, dass das Wasser mit viel Kraft durch den Schlauch gepumpt wird. So viel Kraft, dass zwei Feuerwehrleute nötig sind, um den Schlauch festzuhalten. Aber woher kommt überhaupt das ganze Wasser?

Hierfür hat die Feuerwehr mehrere Möglichkeiten. Für gewöhnlich gibt es in der Nähe von Straßen Zapfstellen, an denen die Pumpe mit Wasser versorgt wird. Die Feuerwehr hat in ihrem Löschfahrzeug aber auch einen eigenen Tank voller Wasser an Bord. Mit dem kann sie kleinere Brände löschen. Oder aber mit einer speziellen Lösung eine Menge Schaum mixen. Der ist dafür da, brennende Flüssigkeiten zu ersticken, die sich durch Wasser nicht löschen lassen.

Text und Foto: Philipp Brandstädter,
zunächst erschienen über dpa Nachrichten für Kinder, März 2014

Quellen:

Feuerwehrfahrzeuge

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